Myofunktionelle Therapie
Die myofunktionelle Therapie ist in vielen Fällen ein wichtiger, begleitender Baustein für ein erfolgreiches Behandlungsergebnis beim Kieferorthopäden. Die Gesundheit unserer Zähne und die harmonische Entwicklung des Kiefers hängen von zahlreichen Faktoren ab, wobei die Position und Funktion der Zunge eine maßgebliche Rolle spielen.
Die Zunge ist ein starker Muskel, der nicht nur beim Sprechen und Schlucken eine Rolle spielt, sondern auch in Ruhe eine korrekte Position im Mund einnehmen sollte. Wenn dies nicht der Fall ist, kann dies zu verschiedenen Problemen führen, unter anderem zu Zahn- und Kieferfehlstellungen.
Was ist eine myofunktionelle Therapie?
Die myofunktionelle Therapie wird in einer sprachtherapeutischen oder logopädischen Praxis durchgeführt und dauert je nach Situation einige Monate oder länger. Eine der Hauptkomponenten dieser Therapie besteht darin, die richtige Zungenposition und Schluckfunktion zu erlernen.
Darüber hinaus werden auch andere Habits (Gewohnheiten) wie z. B. langzeitiges Nucki-Tragen, Daumenlutschen, Lispeln oder das Drücken der Zunge gegen die Zähne in Ruheposition behandelt. Die Therapie zielt darauf ab, das ungünstige Verhalten der Zunge zu korrigieren, um die Muskelbalance im Mund- und Gesichtsbereich zu verbessern. Die Übungen werden oft in spielerischer Form durchgeführt und machen vielen Kindern Spaß. Die Therapie kann in jedem Alter durchgeführt werden. In der Kindheit ist sie vor allem hilfreich zur Unterstützung der Kieferentwicklung.
Warum ist die myofunktionelle Therapie so wichtig?
Aus der Sicht eines Kieferorthopäden ist die myofunktionelle Therapie entscheidend, um langfristige Zahn- und Kieferfehlstellungen zu verhindern. Ohne diese Therapie können Probleme wie Kreuzbiss, offener Biss, Schmalkiefer oder Progenie entstehen. Die Fehlstellungen beeinflussen zudem die Kaufunktion, was zu Schwierigkeiten beim Essen, Sprechen und Schlucken führen kann.
Es ist wichtig zu wissen, dass die beste kieferorthopädische Behandlung nicht zielführend sein kann, wenn die Zunge permanent dagegen arbeitet.
Wird die Therapie von meiner Krankenkasse oder -versicherung bezahlt?
Ja! Die myofunktionelle Therapie wird bei vorliegender Indikation durch den Kieferorthopäden, den Kinderarzt, den Zahnarzt oder den HNO-Arzt per Rezept verschrieben.
Gesetzliche Krankenkassen, private Krankenversicherungen und die Beihilfe übernehmen die Kosten für die MFT in einer logopädischen oder sprachtherapeutischen Praxis. Erwachsene Patienten müssen in der Regel eine gesetzliche Zuzahlung leisten.
Das Rezept Ihres Arztes enthält meist nur einige Stunden. Sollten diese erfolgt und weitere Stunden notwendig sein, fordern Sie einfach ein Folge-Rezept bei uns an.